Richard III.
Ein Rosenkrieg im Haus Plantagenet
William Shakespeare und Urs Widmer
„Nie wundert mich die Schlechtigkeit der Menschen, aber oft erstaunt es mich, dass sie sich nicht schämen.“
Jonathan Swift
Dem englischen Theatergiganten kann sich wohl kaum ein leidenschaftlicher Theatermacher entziehen, der Faszination von dessen beispiellos gewissenlos machtgierigen „Richard" ebenso wenig. Neben Shakespeare trägt der unserer Literaturstadt Graz stets verbundene Schweizer Autor Urs Widmer das Theaterduo durch einen Abend, der mühelos den Beweis der Zeitlosigkeit des Shakespeare'schen Universums führt.
1978 wagten sich Walter E. Richartz und Urs Widmer an die Nacherzählung des dramatischen Werkes Shakespeares mit einer literarischen Rasanz, die ihresgleichen sucht. Richard III. aus Widmers Feder präsentiert einen erschreckend heutigen Zugriff auf den Stoff, aus dem die Machträusche sind und liefert weit mehr als den Rahmen für das Konterfei des Bühnenbösewichts. Frech und präzis, schnörkellos bis poetisch, mit teils romantischer „Pranke“ jongliert Widmer die Tabletts, auf denen Steinbauer und Dobrowsky Charaktere und Szenen servieren. Die Allianz zweier Autoren, die mühelos über Jahrhunderte hinweg Bilder in die Luft und Filme in den Kopf zaubern. Ein Literat als „Illustrator“ seines großen Kollegen, zwei „Bühnentiere“ und ein Abend, der jede Aktualisierung obsolet macht.
Die intime Atmosphäre des Café Kaiserfeld als Kontrast zum großen Welttheater garantiert Dynamik, Rasanz und unwiderstehlichen Sog…
Das gruselt, macht Spaß und – gibt zu denken!
Konzept, Textfassung, Regie und Spiel: Dorothee Steinbauer und Wolfgang Dobrowsky
„…Das Gewissen war die Fessel der Kleinen, es hinderte sie daran, mit den Großen Schritt zu halten, und war die Wurzel der Ungleichheit.“
Urs Widmer